Lesung und Gespräch zum Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion mit Katja Petrowskaja, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und anderen.
Am Mittwoch den 30. Juni 2021 fand unter dem Titel
"Wie erinnern? – 80 Jahre nach dem Überfall".
eine Lesung und Gespräch zum Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion statt.
In einer etwa einstündigen Video-Gesprächsrunde, die live ins Internet gestreamt wurde, las die deutsch-ukrainische Schriftstellerin Katja Petrowskaja (Jahrgang 1970) aus ihrem Buch "Vielleicht Esther", das 2013 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Die Autorin rekonstruiert in literarischer Form das Schicksal ihrer jüdischen Familie in der Ukraine und Osteuropa, von der viele Mitglieder nach dem Einmarsch der Wehrmacht erschossen und im Holocaust ermordet wurden. Petrowskajas Urgroßmutter etwa wurde im Massaker von Babij Jar ermordet. Innerhalb von zwei Tagen im September 1941 wurden dort über 33.000 Jüdinnen und Juden aus der Großstadt Kiew von der deutschen Wehrmacht systematisch zusammengetrieben und erschossen.
Zum Programm
Den historischen Rahmen wird zu Beginn der Veranstaltung Professorin Dr. Susanne Schattenberg, Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa in Bremen, setzen. Im Anschluss an die Lesung moderiert die Journalistin Michaela Herold eine Gesprächsrunde mit Katja Petrowskaja, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Susanne Schattenberg und dem Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Thomas Köcher. Es soll erörtert werden, wie heute dieses Tages und der monströsen Verbrechen, die auf ihn folgten, angemessen gedacht werden kann.