Die insgesamt acht Statuen an Ost- und Westseite stellen ursprünglich alttestamentarische Propheten dar. Auf Spruchbändern erkennt man allerdings bei den Figuren an der Ostseite die Namen antiker Philosophen und Schriftsteller, die erst im 17. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Alle Figuren sind mit einem knöchellangen Gewand gekleidet.
Propheten galten im Mittelalter als Hüter des Gesetzes. In ihrer Strenge und Redlichkeit waren sie Vorbilder für all jene, die Recht zu sprechen hatten. So gesehen, sollten ihre Darstellungen am Rathaus den Rat vermutlich zur Gerechtigkeit ermahnen und ihn zugleich mit großer Autorität ausstatten.