Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss am 24.10.1859, Verleihung am 31.10. 1859.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um den Handel mit den USA und um die deutschen Einwanderer in den USA.
1847 war ein regelmäßiger Schiffsverkehr zwischen den USA und Bremerhaven beschlossen worden. Auf dieser Grundlage konnte sich der bremische Handel Mitte des 19. Jahrhunderts rasch entwickeln, es gab enge geschäftliche Beziehungen mit ausgewanderten Kaufleuten deutscher Herkunft, die sich in Hafenstädten wie Baltimore, New York und New Orleans angesiedelt hatten. Alsbald wurden Bremische und Hanseatische Konsulate in den US-Hafenstädten eröffnet und gern mit solchen Kaufleuten besetzt, die in Handelsfragen als kompetent und vertrauenswürdig galten. Albert Schumacher war einer von ihnen. Er war 1824 nach Baltimore ausgewandert, nachdem er zuvor in Bremen kaufmännisch für die Firma H. H. Meier & Co tätig gewesen war. 1843 wurde er zum Generalkonsul Bremens ernannt, der in den gesamten USA die deutschen Handels- und Schifffahrtsinteressen gegenüber der amerikanischen Regierung vertreten sollte.
Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Schumacher bis 1868 sehr erfolgreich ausfüllte. In jener Zeit galt das Bremer Generalkonsulat – abgesehen vom preußischen – als das bedeutendste deutsche Generalkonsulat. Schumacher erwarb sich in den USA hohes Ansehen, gewiss auch wegen seines sozialen Engagements für die deutschen Einwanderer. So vertrat er deren Interessen als langjähriger Präsident der Deutschen Gesellschaft in Maryland. Davon abgesehen blieb Schumacher den wirtschaftlichen Interessen der Kaufleute im Hinblick auf das Aus- und Einwanderergeschäft verbunden. So tat er sich bei einer Konferenz deutscher Einwandererhilfsgesellschaften als Lobbyist für die Kaufleute Baltimores und Bremens hervor. Es ging seinerzeit darum, eine Gesetzesinitiative zugunsten besserer Reisebedingungen für Einwanderer zu verhindern, was die Kaufleute als Beeinträchtigung ihres Ein- und Auswanderergeschäfts ansahen. Für dieses Engagement wurde Schumacher ein Jahr nach der Konferenz auf Initiative des bremischen Ministerresidenten in Washington, Rudolf Schleiden, mit der Bremischen Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.