Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss und Verleihung am 24.2.1847.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um Handel und Verkehr mit den USA
Der regelmäßige Schiffsverkehr zwischen den USA und Europa ist heute eine Selbstverständlichkeit. Im Jahre 1842, als der aus Virginia stammende US-Amerikaner Dudley Mann Konsul der USA für Bremen wurde, gab es zwischen den USA und Europa nur einen Linienverkehr, den zwischen New York und Liverpool – betrieben von der britischen Cunard Line. Um unabhängiger von dem britischen Schiffsverkehr zu werden, planten die USA einen regelmäßigen Schiffsverkehr für Passagiere und Post zwischen New York und einem kontinentaleuropäischen Hafen.
Kaum waren die Pläne bekannt, bewarben sich mehrere europäische Hafenstädte um eine derartige maritime Verbindung. Hier nun kam der Konsul Dudley Mann ins Spiel: Mit seiner Hilfe und der Unterstützung zahlreicher deutscher Staaten gelang es dem Bremer Senat, die amerikanische Ocean Steam Navigation Company im Jahre 1847 zu einem regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen New York und Bremerhaven zu bewegen. Das war ein bedeutender Erfolg. Auch wenn diese Verbindung überwiegend für Geschäftsreisende geplant war, kann es als Initialzündung für die transatlantische Passagierschifffahrt Bremerhavens und mithin für das spätere erfolgreiche Auswanderergeschäft des Norddeutschen Lloyds angesehen werden.
Dudley Mann veröffentlichte übrigens bereits 1845 ein Buch mit dem Titel „Die nordamericanischen Freistaaten“. Der Bremer Senat unterstützte die Veröffentlichung finanziell mit der Begründung, dass es deutsche Auswanderer auf ein Leben in den USA vorbereite und die Auswanderung über Bremen fördere. Die Aufnahme des Linienverkehrs zog weitere Veränderungen nach sich: Die Eisenbahnstrecke von Bremen nach Hannover und der Postverkehr wurden ausgebaut – das kam Bremen und seinem Umland zugute. 1847 stand Dudley Manns Rückkehr in die USA bevor, ein weiterer Einsatz in Bremen war nicht vorgesehen. So entschied sich der Senat, den Diplomaten für dessen Einsatz zugunsten Bremens zu würdigen und ernannte ihn zum Ehrenbürger.