Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss vom 18.5.1838 und Verleihung vor dem 19.7.1838.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um das Zustandekommen des Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrages der Hansestädte mit Venezuela 1837.
Anfang des 19. Jahrhunderts eröffneten sich für die europäischen Staaten und die USA neue, vielversprechende Handelsperspektiven. In den spanischen und portugiesischen Kolonien in Mittel- und Südamerika hatte es nämlich Unabhängigkeitsbewegungen und Befreiungskämpfe gegen die Kolonialmächte gegeben, bis 1822 gründeten alle ehemaligen spanischen Kolonien Südamerikas (mit Ausnahme des Andenraums) einen unabhängigen Staat. Auch Brasilien befreite sich von der portugiesischen Vorherrschaft. In der Folge öffneten sich die südamerikanischen Staaten dem Welthandel. Der Bremer Kaufmann Johann Friedrich Strohm und der Hamburger Georg Gramlich zögerten nicht lange und gründeten 1825 ein Handelsgeschäft in einem Gebiet, das noch zu Großkolumbien gehörte und ab 1830 zum Staat Venezuela.
Lukrative Geschäfte für die Kaufleute versprachen auch handfeste Handelsverträge, um die sich die Hansestädte alsbald bemühten. Vorbild waren die USA und Großbritannien, die bereits 1825 mit Großkolumbien Handelsvereinbarungen geschlossen hatten (und so auch den Staat anerkannten). Mit Brasilien gelang den Hansestädten 1827 der Abschluss eines Handelsvertrages. Die Vertragsverhandlungen mit dem Staat jedoch, der den kürzesten Seeweg zu den südamerikanischen Märkten geboten hätte, verzögerte sich wegen der Auflösung des Staates Großkolumbien und der Gründung Venezuelas. Vorbereitet hatte die Verhandlungen der Bremer Ehrenbürger und Generalkonsul in London, James Colquhoun. Der in Venezuela ansässige Kaufmann Georg Gramlich führte sie 1837 zu Ende. Als Geschäftsträger der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck unterzeichnete er den Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Venezuela. Dieses Handelsabkommen galt als wichtiger Staatsvertrag und war Vorbild für spätere Handelsverträge der Hansestädte mit amerikanischen Staaten. Nicht zuletzt deswegen kamen die Hansestädte auf Vorschlag Hamburgs überein, Georg Gramlich bereits kurz nach der Ratifizierung des Vertrages 1838 zum Ehrenbürger der Städte Bremen, Hamburg und Lübeck zu ernennen.