Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss vom 19.4.1895, Verleihung am 26.4.1895.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um das deutsche Post- und Telegrafenwesen.
Heinrich von Stephan war für die deutsche Postverwaltung zuständig und trug wesentlich dazu bei, dass der deutsche und internationale Postverkehr einheitliche Standards erhielten. Dadurch wurde der Postverkehr vereinfacht. Unter der Leitung Heinrich von Stephans entstanden seinerzeit auch zahlreiche neue Postgebäude im Reichsgebiet. Dazu zählte auch das Postgebäude an der Domsheide in Bremen, in dem die Oberpostdirektion und das Postamt Bremen 1 untergebracht waren. Auch das Zustandekommen eines regelmäßigen deutschen Postdampferverkehrs von Bremerhaven nach Australien und Ostasien ab dem Jahr 1886 wurde dem Einsatz Heinrich von Stephans zugeschrieben. Diesen wichtigen Linienverkehr betrieb bis 1914 die Bremer Reederei Norddeutscher Lloyd. Der Postdampferverkehr war übrigens ebenso wie vergleichbare Seepostlinien anderer europäischer Länder staatlich subventioniert. Er war gewiss im Interesse eines überseeischen Postverkehrs - diente damals aber vor allem handels- und kolonialpolitischen Interessen der Staaten. Die Auszeichnung zum Ehrenbürger Bremens wegen seiner Verdienste um das deutsche Post- und Telegraphenwesen erfolgte 1895 anlässlich seines 25-jährigen Amtsjubiläums. Die Urkunde war seinerzeit von dem Bremer Künstler Arthur Fitger gestaltet worden. Auch andere Städte verliehen von Stephan ihre Ehrenbürgerwürde.