Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss und Verleihung am 24.11.1813.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um die Befreiung Bremens von der französischen Herrschaft.
Karl von Tettenborn wuchs in Südwestdeutschland auf, begann seine militärische Laufbahn in österreichischen Diensten und trat 1812 in den Dienst der russischen Streitkräfte. Nachdem er an mehreren siegreichen Gefechten gegen die napoleonischen Truppen teilgenommen hatte, nahm er im März 1813 kurzzeitig die Stadt Hamburg ein, die von den Franzosen verlassen worden war. Der Zar beförderte Tettenborn daraufhin zum General. Im Oktober 1813 nahm Tettenborn dann mit einer kleinen Streitmacht ohne größere Gefechte die Stadt Bremen ein, die seit 1806 (mit Unterbrechungen) von Frankreich militärisch besetzt gewesen und 1810 verwaltungsmäßig in das französische Kaiserreich eingegliedert worden war. Nachdem Frankreich die "Völkerschlacht" bei Leipzig verloren hatte, verkündete Tettenborn im Namen der Siegermächte Russland und Schweden am 6. November 1813 das Ende der Herrschaft Frankreichs in Bremen und die Wiederherstellung der alten bremischen Verfassung. Dies hatte zur Folge, dass der 1811 aufgehobene Senat die Regierungsgeschäfte wieder übernahm und von Tettenborn am 24. November 1813 zum Ehrenbürger Bremens ernannte.
Auch wenn Tettenborns militärische Leistungen beachtlich wirken mögen und in der zeitgenössischen Publizistik gewürdigt wurden, war sein Ruf bereits Anfang des 19. Jahrhunderts umstritten. Die von Tettenborn selbst veranlasste Auszeichnung mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Hamburg im Jahr 1813, die mit einem beträchtlichen Geldgeschenk an Tettenborn verknüpft wurde, trug dazu bei, dass über das Ansehen Tettenborns kontroverse zeitgenössische Debatten geführt wurden - zumal Hamburg kurz darauf wieder von den Franzosen eingenommen wurde. Tettenborns Bremer Ehrenbürgerurkunde kam später wieder nach Bremen zurück und ist im Staatsarchiv erhalten, die ihm übergebenen Schlüssel der Stadt Bremen befinden sich noch heute als Trophäen in der Kasaner Kathedrale zu Sankt Petersburg.