Ausgezeichnet durch Senatsbeschluss vom 3.7.2001, Verleihung am 29.11.2001.
Begründung: Wegen seiner Verdienste um den Luft- und Raumfahrtstandort Bremen und die Ansiedlung wissenschaftlicher Institutionen in Bremen, insbesondere der International University Bremen.
Als anerkannter Wissenschaftler und Astrophysiker war Reimar Lüst mit großem Engagement daran beteiligt, das Land Bremen zu einem Kompetenzzentrum in der europäischen und internationalen Raumfahrt zu entwickeln. Bis ins hohe Lebensalter nahm er am wissenschaftspolitischen Austausch teil. Zudem bleibt sein Name mit der Gründung der privaten International University Bremen im Jahr 1999 verbunden. Reimar Lüst war während des Zweiten Weltkrieges Ingenieur auf einem U-Boot und geriet 1943 in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung 1946 studierte er Physik und habilitierte sich 1959. Über Jahrzehnte war er in wissenschaftlichen Spitzenorganisationen und in Aufsichtsräten von Firmen im Raumfahrtbereich tätig: 1969-1972 Vorsitzender des Wissenschaftsrates, 1972-1984 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und von 1984-1990 Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Zudem hatte er von 1976-1984 den Vorsitz des Aufsichtsrates für die ERNO GmbH in Bremen inne. 1998 übernahm Reimar Lüst den Vorsitz im Planungskomitee der International University Bremen (IUB), von 1999 bis 2004 war er Aufsichtsratsvorsitzender der IUB (seit 2007 Jacobs University Bremen). Im Jahr der Verleihung der Ehrenbürgerwürde 2001 konnte Bremen auf 40 Jahre Raumfahrtindustrie zurückblicken, zudem nahm die International University Bremen im Herbst 2001 ihren Studienbetrieb auf.