Sie sind hier:

Wieso? Weshalb? Warum?

Wissenwertes für Kinder rund um Rathaus und Roland

Bilder und Informationsmaterial

Ihr braucht Bilder für ein Referat? Alle Bilder auf dieser Seite, die oben links ein Pluszeichen haben, könnt Ihr Euch runterladen und verwenden.
Flyer und vieles mehr bekommt Ihr bei der Bremer Touristikzentrale: https://www.bremen-tourismus.de/bremen/prospekt/?lang=de&doSearch=1&globalreset=1

Was genau macht der Bürgermeister? Warum gibt es ein Rathaus? Wer ist der Roland?

Das und noch ein bisschen mehr haben wir auf dieser Seite für Euch, liebe Kinder, aufgeschrieben.

Ganz oben findet Ihr alle Punkte, zu denen Ihr etwas erfahren könnt. Wenn Ihr auf "MEHR" klickt, kommt Ihr zu dem ganzen Text.

Wir wünschen Euch viel Spass beim Lesen.

Lucia und die Bremer Stadtmusikanten

Das Märchen der Bremer Stadtmusikanten gehört zu den bekanntesten Geschichten der Gebrüder Grimm. Es erzählt, wie der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn sich auf den Weg in die Stadt Bremen machen. Hier wollen sie ein neues Leben als Musikanten beginnen. Neben dem Rathaus gibt es eine Statue von ihnen.
In dem Video erzählt Lucia aus Bremen, was sie an den Stadtmusikanten so toll findet.

Wo ist denn das? Wenn Ihr das Rathaus besucht, findet Ihr die Dinge auf den Bilder ja vielleicht wieder.

Das Rathaus

Jede Stadt hat ein Rathaus. Dort arbeitet der Bürgermeister. Auch Bremen hat ein Rathaus. Es ist besonders schön. Viele Menschen kommen, um es sich anzuschauen. Das Bremer Rathaus steht am Marktplatz. Weil dieses Rathaus etwas Besonders ist, hat es im Jahr 2004 eine ganz besondere Auszeichnung bekommen: Es wurde in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Nur besonders wertvolle und wichtige Bauwerke bekommen den Titel „Welterbe“. Das Rathaus ist so besonders, weil es einzigartiges Gebäude ist. Und weil es schon seit über 600 Jahren so aussieht wie heute. Früher hat im Rathaus der Rat der Stadt gearbeitet. Heute arbeitet hier der Bürgermeister. Auch das ist besonders, weil das Rathaus seit vielen Jahrhunderten der Ort für die Regierung von Bremen ist.
Das Rathaus steht dafür, dass sich die Bremer Bürgerinnen und Bürger schon immer für sich und ihre Stadt eingesetzt haben. Auch der Roland auf dem Marktplatz steht für die Freiheit der Bremerinnen und Bremer.

Das Bremer Rathaus und der Marktplatz

Das Alte Bremer Rathaus wurde schon vor über 600 Jahren gebaut, nämlich in den Jahren 1405 bis 1409. Das gesamte Rathaus, so wie es heute in Bremen steht, ist aber erst nach und nach entstanden. Nicht alle Gebäudeteile wurden vor 600 Jahren gebaut. Das „Alte Bremer Rathaus“ bekam 1912 noch einen Anbau, das Neue Rathaus.

Das Bremer Rathaus wurde nie zerstört. Das ist etwas Besonderes. Denn schließlich gab es Kriege, bei denen viele Häuser zerstört worden sind.

Eine spannende Kiste

Als die Untere Rathaushalle wieder schön gemacht werden sollte, erlebten die Fachleute für die Restaurierung eine Überraschung. Sie entdeckten in einem Eingang eine versteckte Kiste. In dieser Kiste fanden sie eine Bremer Bürgerzeitung aus dem Jahr 1897 und Butterbrotpapier mit den Namen von zwei Handwerkern. Damit in Zukunft auch jemand an unsere Zeit denkt, packten die Fachleute ein paar neue Dinge in die Kiste. Darunter waren Fotos und Zeitungen.

Wie wurde das Rathaus gebaut?

Das Bremer Rathaus steht schon viele Jahrhunderte am selben Platz. Es wurde vor über 600 Jahren von 1405 bis 1409 gebaut, weil der Rat der Stadt ein Haus zum Treffen und Arbeiten brauchte. Außerdem wollten sie einen schönen Ort haben, an dem sie Leute empfangen konnten. Dafür haben sie extra einen Ort mitten in der Stadt – am Bremer Marktplatz – ausgesucht.

Nein, hier seht Iht nicht, wie das Rathaus vor 600 Jahren gebaut wurde. Hier bekommt das alte Rathaus 2016 ein neues Dach.
Nein, hier seht Ihr nicht, wie das Rathaus vor 600 Jahren gebaut wurde. Hier bekommt das Alte Rathaus 2016 ein neues Dach.

Das Rathaus hatte zuerst nur zwei große Hallen: die "Obere Halle" und die "Untere Halle". Jede Halle war über 40 Meter lang und rund 15 Meter breit. Doch bei den beiden Hallen sollte es nicht bleiben. Etwa 200 Jahre später – im Jahr 1612 - wollten die Politiker ihr Rathaus noch schöner machen. Jeder Gast in Bremen sollte sehen, wie gut es Bremen geht. Die Fenster wurden breiter und eckig gemacht. Außerdem wurden noch mehr Fenster eingebaut. Das Haus wurde von außen reich verziert.

Vor etwa 100 Jahren wurde das Rathaus dann noch einmal umgebaut. Die Bremer Landesregierung brauchte mehr Platz zum Arbeiten. Deswegen wurde ein neues Haus an das Rathaus angebaut. Am 16. Januar 1913 wurde das „Neue Rathaus“ eröffnet. Das alte und das neue Haus passen gut zusammen.

Wie groß sollte das Rathaus werden?

Im Jahre 1405 wurde die Antwort auf diese Frage ganz praktisch gelöst. Dafür gingen alle Bremer, die in Bremen wählen durften, zusammen auf die Bremer Bürgerweide. Damals durften noch nicht alle Menschen, die in Bremen lebten, wählen. Die Bremer Bürger stellten sich in einem Rechteck auf. Der Stadtbaumeister Salamon zog eine Schnur um die Menschen herum. So stand die Größe des Bremer Rathauses fest. Leider wissen wir nicht genau, ob diese schöne Geschichte auch stimmt.

Der Roland

Ein Bild vom Roland
Der Roland

Der Bremer Roland ist weltberühmt. Er ist ein Ritter, der ganz aus Stein gebaut ist. Wenn wir vor ihm stehen, erscheint er sehr groß. Das ist auch kein Wunder. Denn er ist rund fünfmal so groß wie ein Kind und fast dreimal so groß wie viele Erwachsene: Er ist 5,50 Meter hoch.

Gibt es nur einen Roland?

Den Roland gibt es nicht nur in Bremen, sondern auch in vielen anderen Städten. Eine Person die sich besonders gut mit Geschichte auskennt, zählte einmal ganze 38 Figuren. Doch die Leute, die sich mit den Rolandfiguren auskennen, sagen das der Bremer Roland von allen am schönsten aussieht.

Der Roland steht in Bremen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Er wurde 1404 dort aufgestellt. Der Roland guckt nicht das Rathaus an. Er blickt in Richtung des Doms. Diese große Kirche steht neben dem Rathaus. Der rund 600 Jahre alte Roland hat für Bremen eine ganz besondere Bedeutung. Der Roland hat früher gezeigt, dass eine Stadt vom Kaiser gegründet wurde. Der Kaiser hat die Stadt mit Rechten ausgestattet. Er hat zum Beispiel erlaubt, dass es einen Wochenmarkt geben darf. Die Stadt war so nicht mehr von anderen Städten abhängig. Damit wurde der Roland zum Zeichen von Freiheit.

Die Obere Rathaushalle

Die Obere Rathaushalle
Die Obere Rathaushalle

Die Obere Halle des Rathauses ist Bremens schönste Festhalle. Hier finden Feste, Veranstaltungen und Konzerte statt. Der Bürgermeister und die Mitglieder des Bremer Senats – so heißt die Regierung von Bremen – empfangen hier gerne Gäste. Lange Zeit hat in der Oberen Halle der Stadtrat seine Entscheidung getroffen.

Wenn ihr an die Decke schaut, hängen dort Schiffe. Diese heißen Orlogschiffe. Sie wurden früher dafür eingesetzt, um die Handelsschiffe auf dem Weg über die Nord- und Ostsee vor Seeräubern zu schützen. Die Kanonen dieser Modelle können tatsächlich abgeschossen werden. Früher wurde dies zu festlichen Anlässen auch gemacht. Die Schiffe hingen aber damals noch nicht im Rathaus, sondern im Haus der Kaufmannschaft. Dieses steht gegenüber vom Rathaus und trägt den Namen "Schütting".

Unter der Decke seht ihr auch 33 runde Bilder – Medaillons genannt. Auf diesen ist jeweils ein Kaiser zu sehen.
Eines der Gemälde, die in der Oberen Halle an der Wand hängen, zeigt einen Wal. Wale sind in besonderer Weise mit Bremen verbunden. Immer wieder haben sich kleinere Wale nach Bremen verirrt. 1669 schwamm der gemalte Zwergwal in die Lesum. Der damalige Rat der Stadt hat danach den Wal in Lebensgröße von dem Maler Franz Wulfhagen malen lassen.
 

Besonderheiten im Rathaus

Walkiefer

Im Flur vor der Oberen Halle hängt eine besondere Lampe. Denn sie besteht aus Walkieferknochen. Sie erinnert an Zeiten, in denen auch in Bremen Menschen ihr Geld mit dem Walfang verdient haben. Im 18. Jahrhundert fuhren viele Bremer Schiffe nach Grönland.
 

Schatztruhe

Direkt vor der Tür zur Oberen Halle steht die Schatzkiste des Bremer Rathauses. Es ist eine Holzkiste aus dem 18. Jahrhundert. In ihr befinden sich Scheine und Münzen aus fast allen Ländern der Welt. Wenn die Geldscheine und Münzen sprechen könnten, hätten sie einiges zu erzählen. Viele Menschen, die das Rathaus besuchen, schenken dem Rathaus etwas von ihrem eigenen Geld. Sie spenden das Geld, damit im Rathaus Sachen repariert werden können. Oder einfach, weil ihnen das Rathaus so gut gefällt.
 

Gemälde der Bremen D 1167 in der Eingangshalle

In der unteren Wandelhalle hängt das Bild eines Flugzeugs. Es ist die Bremen D 1167, ein Flugzeug des Typs Junkers W 33. 1928 überquerte es als erstes Flugzeug den Atlantik von Europa nach Nordamerika. Dies war früher wegen der starken Winde besonders schwierig.
 

Statue von Johann Smidt

Auf dem Flur in der ersten Etage steht eine große Marmorstatue, die einen bedeutenden Politiker und Diplomaten aus Bremen zeigt. Johann Smidt war von 1821 bis 1849 und von 1852 bis 1857 Bürgermeister von Bremen. Er hat 1827 Bremerhaven mitbegründet. Das war wichtig, weil dort ein Hafen für große Schiffe gebaut wurde. Über die Weser konnten besonders große Schiffe damals nämlich nicht mehr bis nach Bremen fahren. Die Weser war nicht mehr tief genug.

Die Menschen damals haben Johann Smidt sehr verehrt. Deswegen wurde 1846 eine Statue von ihm gemacht und im Rathaus aufgestellt. Johann Smidts Statue sieht wie ein römischer Senator aus. So sahen Statuen in dieser Zeit häufig aus.

Neben der Statue hängt heute eine Tafel mit einem erklärenden Text. 2012 wurde darüber nämlich nachgedacht, ob die Statue noch im Rathaus stehen darf. Denn Johann Smidt hatte auch schlechte Seiten. Er war dagegen, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleich behandelt wurden und die gleichen Rechte bekommen sollten. Johann Smidt wollte auch nicht, dass Menschen mit jüdischem Glauben in Bremen arbeiten dürfen. Das wird auf der Tafel erklärt.
 

Die Flaggenmasten im Dachboden

Wenn besondere Gäste das Rathaus besuchen oder an besonderen Tagen (wie dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober), werden am Rathaus die Flaggen gehisst. Dann muss der Hausmeister auf den Dachboden gehen. Dort muss er die zehn Meter langen Masten mit der Hand aus dem Dach herauskurbeln. Und dann die Fahne am Mast festmachen. Das ist eine wirkliche schwierige Aufgabe. Und manchmal weht ganz viel Wind und die Fahnen wickeln sich um den Mast. Dann muss der Hausmeister die verdrehte Fahne wieder richtig aufhängen.

Die Fahnen hängen immer in einer festen Reihenfolge am Rathaus. Die Bremer Landesflagge hängt immer rechts, wenn Ihr vom Marktplatz auf das Rathaus guckt. In der Mitte hängt immer die Fahne von Deutschland. Ganz links hängt dann die Europafahne oder eine andere Fahne. Zum Bespiel die Fahne von Frankreich, wenn ein besonderer Gast aus dem Land das Rathaus besucht.
 

Bürgermeister und Senat

Bremen ist nicht nur eine Stadt, sondern auch ein Bundesland. In Deutschland gibt es 16 Bundesländer. Bremen ist eines davon. Bremen ist wie Berlin und Hamburg ein Stadtstaat. Zum Bundesland Bremen gehört aber nicht nur die Stadt Bremen. Auch die rund 65 Kilometer entfernte Stadt Bremerhaven gehört zum Land Bremen. Das Land Bremen trägt den Namen "Freie Hansestadt Bremen".

Der Senatssaal
Ein Blick in den Senatssaal

Weil Bremen ein Bundesland ist, gibt es eine Landesregierung und einen Landtag, also ein Parlament. Die Landesregierung heißt in Bremen Senat. Chef der Bremer Landesregierung ist der Bremer Bürgermeister. Er ist der Präsident des Senats. Die Mitglieder des Senats werden Senatorinnen und Senatoren genannt. Sie werden von den Abgeordneten des Bremer Parlaments gewählt. Das Bremer Parlament heißt Bremische Bürgerschaft.
 

Wollt Ihr mehr über die Seenotretter wissen? Dann schaut doch mal hier.
 

Senatskanzlei

Die Senatskanzlei unterstützt den Bürgermeister und die Landesregierung bei ihrer Arbeit. Deswegen arbeiten in der Senatskanzlei im Rathaus neben dem Bürgermeister noch rund 80 Personen. Die Senatskanzlei wird vom Chef der Senatskanzlei geleitet. Er achtet darauf, dass alle ihren Job gut machen.

Der Ratskeller

Das Bremer Rathaus ist nicht nur bekannt, weil es von außen so schön ist. Viele Menschen kennen auch den Bremer Ratskeller. Und der ist bekannt für seine guten Weine. Seit rund 600 Jahren wird im Bremer Ratskeller Wein ausgeschenkt. Die Weintrauben für den Wein wachsen alle in Deutschland. Weine aus dem Ausland werden im Bremer Ratskeller nicht verkauft. Einige Weine lagern in alten Fässern. Diese Fässer können sich die Besucherinnen und Besucher des Bremer Ratskellers angucken. Das älteste Fass ist aus dem Jahr 1653.

Der Ratskeller © Bremer Ratskeller
Der Ratskeller © Bremer Ratskeller