Über 400 Gäste konnte Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (15.1.2014) in der Oberen Halle des Alten Rathauses zum Neujahrsempfang des Senats begrüßen. Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, Leitder des Bremer Staatsarchives, erinnerte in einer Festansprache an 1914 und den Ersten Weltkrieg. Er rief dazu auf, als Lehre aus der Vergangenheit den heutigen supranationalen Zusammenschlüssen wie Europa mehr Wertschätzung entgegenzubringen.
Bürgermeister Böhrnsen stellte die gute wirtschaftliche Prognose für 2014 in seiner Rede heraus: "Hochqualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisten in der Bremer Wirtschaft und Industrie Großartiges. Dafür darf man "danke" sagen." Böhrnsen weiter: "Eine starke Wirtschaft und gute, ordentlich bezahlte Arbeitsplätze gehören in einem sozialen Staat untrennbar zusammen. Deshalb stellt der Mindestlohn keine Bedrohung dar, sondern er wird im Gegenteil den Arbeitsmarkt weiter stärken." Böhrnsen nannte "die wachsende Spaltung der Gesellschaft eine der größten Herausforderungen, vor der wir alle stehen. Ganz besonders schmerzlich erleben wir diese bei Kindern und Jugendlichen." Deshalb forderte Böhrnsen ein Bündnis von Politik und Wirtschaft und allen gesellschaftlichen Gruppen, um gegen Armut und Ausgrenzung zu kämpfen.
Böhrnsen kündigte an, er werde zusammen mit Senatorin Anja Stahmann die Organisatorinnen und Organisatoren der Bremer Armutskonferenz ins Rathaus einladen, um darüber zu reden, welche weiteren gemeinsamen Schritte möglich sein können. Unterstützung erwartet Böhrnsen von der Verabredung in Berlin, sechs Milliarden Euro zusätzlich in den nächsten vier Jahren für Krippen, Kitas, Schulen und Hochschulen aufzubringen. Böhrnsen: "Der Senat wird nicht einfach darauf warten, dass die Verabredungen des Koalitionsvertrages umgesetzt werden, sondern wir werden uns einbringen. So wird der Senat Anfang März zu einer Sitzung in Berlin in der Landesvertretung zusammentreten. Dort wollen wir uns mit hochrangigen Vertretern der Bundesregierung treffen, um unsere Anliegen zu untermauern."
Klare Worte fand der Bürgermeister zu den Diskussionen über Flüchtlinge: "Wir wollen Willkommens-Signale aussenden und keine unanständigen Debatten führen, mit denen Anfang des Jahres Flüchtlinge und Arbeitssuchende aus dem Ausland unter einen kränkenden Pauschalverdacht gestellt werden. Ich bin hoch dankbar dafür, dass auch Wirtschaft und Gewerkschaften sich diesen Parolen klar entgegengestellt haben." Einen weiteren Akzent setzte Bürgermeister Böhrnsen in der Europapolitik. Er forderte dazu auf, für die Teilnahme an der Europawahl am 25. Mai zu werben.