Der Beginn der Beziehungen reicht bis in die 1980er Jahre zurück. Zum Ende der Apartheid engagierte sich die Bremische Evangelische Kirche für einen demokratischen Wandel in Südafrika. Nachdem der damalige Bürgermeister und Präsident des Senats, Dr. Henning Scherf, im März 1998 den Bundespräsidenten auf einer Reise nach Namibia und Südafrika begleiten konnte, gründete sich im November 1999 der Verein "Partnerschaft Bremen-Durban" mit dem Ziel, die zivilgesellschaftlichen Kontakte zu stärken. 1999 nahm eine Delegation aus Durban erstmalig am Internationalen Workshop der Partnerstädte Bremens zur Agenda 21 teil. In der Folge entstanden zahlreiche Aktivitäten in den Bereichen Sport, Jugend, Kultur, Umwelt, Wirtschaft und Bildung. Formal unterschrieben und als Städtepartnerschaft gegründet wurde die Zusammenarbeit am 30. September 2011.
Nach den Tagen in Windhoek führte die offizielle Delegationsreise des Bremer Bürgermeisters die Teilnehmenden in die Partnerstadt Durban. Auf dem Programm standen der Besuch des BLG-Standortes, Gespräche zu Arbeitsmarkt und Innovation, Fachkräften und Ausbildung, ein Treffen mit Gewerkschaftsvertreter:innen sowie Aufenthalte im BAT Centre, im iSithumba Sportgarten und vieles mehr.
Seit Begründung der Städtepartnerschaft im September 2011 haben sich zahlreiche Kooperationen weiterentwickelt, im Bereich des Sports, der Musik und der Bildenden Kunst, aber auch zwischen den Hochschulen und in der Verwaltung. Es wurde eine Klimapartnerschaft beschlossen, gefördert von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), die mittlerweile das wichtigste Kooperationsfeld der Städtepartnerschaft ist und in deren Rahmen vielfältiger Austausch zu Themen wie Klimaanpassung, Umweltbildung oder nachhaltige Stadtentwicklung stattfindet. Beispielhaft stehen dafür die Renaturierung von Feuchtgebieten am uMhlangane Fluss in Durban sowie die Reduzierung des Energieverbrauchs und damit des CO²-Ausstoßes von zwei Kläranlagen in Bremen.
Als Highlight der Zusammenarbeit kann das Projekt "Ocean Champs" genannt werden. In diesem Projekt wurden jungen Menschen in Durban Kenntnisse in Meeres- und Küstenschutz, Klimawandel und Umweltbildung vermittelt und in ihnen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Meere und Küsten als Lebensraum geweckt.
Wirtschaftliche Beziehungen bestehen u. a. durch Mercedes Benz mit einem Automobilwerk in East London. Zudem ist Südafrika für Containerschifffahrt und Obstimporte wichtiger Handelspartner. Die Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG) betreibt in Durban einen Standort.
Durban verfügt über den größten Hafen Südafrikas, sowie Afrikas. Nahezu alle Firmen, die sich in den Bereichen Schiffwirtschaft, Transport und Logistik engagieren, sind mit Durban in Kontakt. Durban ist mit Abstand die wirtschaftlich dynamischste Region im Süden Afrikas.
Seit 2009 hat der Bremer Sportgarten eine Partnerschaft mit dem Isithumba Sportgarten, um Jugendlichen durch Sport Perspektiven zu bieten und den Austausch mit Bremen zu fördern. Dass Kultur ein ganz wesentlicher Bestandteil der Städtepartnerschaft zwischen Durban und Bremen ist, zeigt sich einerseits in der Mitgliedschaft beider Städte im UNESCO-Netzwerk der "Creative Cities of Literature" und wurde andererseits im BAT Centre deutlich. Das BAT Centre ist das Kulturzentrum in Durban, das Künstlerinnen und Künstlern sowie Kunsthandwerkerinnen und -handwerkern Raum für Ausstellungen, Workshops und Aufführungen bietet und seit 2003 der Austauschpartner für Kunst zwischen den Partnerstädten.