Eine Gruppe engagierter Frauen aus Bremen unternahm im Rahmen des 5. Frauenforums der Partnerstädte Bremen und Gdańsk eine Reise in Bremens Partnerstadt Gdańsk. Die Reise war geprägt von einem tiefen Austausch über die Themen Frauenrechte, Gleichberechtigung und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen.
Ein Highlight der Reise war der Besuch des neuen Kunstzentrums in Danzig. Auf dem Gelände eines alten Pumpwerks errichtet, vereint dieses Zentrum verschiedene Kunstrichtungen und inspiriert durch seinen kreativen Ansatz. Ebenso beeindruckend war der Besuch bei der Frauenorganisation „WAGA“. Diese engagiert sich für Frauen, Senioren, Menschen mit Beeinträchtigung und Geflüchtete und überzeugt durch ihren pragmatischen Ansatz.
Kulturell bot die Reise ebenfalls tiefe Eindrücke. Der Besuch in der Galerie von Magda Beneda ermöglichte einen Einblick in die Frauenbewegungen Danzigs, die in ihrem Engagement und ihrer Kraft an die historischen Suffragetten erinnerten. Dort trafen die Frauen auch Jolanta Szydlowska, Geschäftsführerin der Unternehmensverbände. In diesem Gespräch standen wirtschaftliche Themen und die Rolle von Frauen in der Geschäftswelt im Mittelpunkt.
Im Programm war ebenfalls ein Konzertbesuch des „Vita Aktiva“-Orchesters, in dem Menschen mit Beeinträchtigungen durch Musik eine besondere Form der Selbstverwirklichung und Gemeinschaft finden. Die authentische und warmherzige Atmosphäre dieses Projekts hinterließ bei allen Teilnehmerinnen einen bleibenden Eindruck und zeigte auf eindrucksvolle Weise, wie Inklusion und Kunst in Einklang gebracht werden können.
Besondere politische Einblicke bot der Besuch im Danziger Stadtrat, wo die Vorsitzende des Stadtrats, Agnieszka Owczarczak, die Bremer Gruppe herzlich empfing. Hier wurde über die politische Kultur und die Rolle der Frauen in der Stadtverwaltung gesprochen. Das Danziger Motto „Nec temere, nec timide“ („Weder unbesonnen noch furchtsam“) wurde als inspirierende Ergänzung zum Bremer Motto „buten un binnen – wagen un winnen“ empfunden.
Ein weiterer bedeutsamer Teil der Reise war das Treffen mit Vertretern der ältesten und größten Gewerkschaft Polens, der NSSZ Solidarność. Der Austausch bot spannende Einblicke in die Arbeit der Gewerkschaftsbewegung und deren Rolle bei der Förderung von Arbeitnehmerrechten, insbesondere im Kontext der Gleichberechtigung und Frauenrechte.
Darüber hinaus besuchte die Bremer Gruppe die Danziger Universität, wo ein Treffen mit Magdalena Markiewicz, Prodekanin für Wirtschaftswissenschaften stattfand. Der Austausch konzentrierte sich auf die Förderung von Frauen in der akademischen Welt sowie auf die Herausforderungen und Chancen der Gleichstellungspolitik in Polen und Deutschland.
Den emotionalen Höhepunkt bildete der Besuch im Europäischen Zentrum der Solidarność. Die Geschichte der Werftarbeiter und der Solidarność-Bewegung, die mutig für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften, hinterließ bei der Bremer Delegation einen tiefen Eindruck. Die Botschaft, dass gesellschaftlicher Wandel möglich ist, wenn Menschen zusammenstehen, resonierte stark bei den Teilnehmerinnen.
Die Reise wurde durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit ermöglicht.